Die Solar-Skulptur Bremer Stadtmusikanten - Kindern Solarenergie erlebbar und verständlich machen |
|
Mit den Solar-Skulpturen verbinden sich Bildung, Umweltschutz und Kunst. Für die SchülerInnen wird so, zusätzlich zum regulären Unterricht, ein spielerischer Zugang zum Verständnis von Umwelttechnik ermöglicht. Im begleitenden Unterrichtsmodul erhalten sie praktische Informationen – von einem Solarfachmann der Initiative, einem Techniker aus der Wirtschaft. Das Modell-Projekt wurde von der gemeinnützigen Initiative Madrenatura mit der Otto-Ubbelohde-Schule (OUS, www.ous-gossfelden.de) in Lahntal-Goßfelden realisiert und von der Volksbank Mittelhessen ausgezeichnet. Die Initiative Madrenatura möchte im Schuljahr 2014 / 2015 weitere Solar-Skulpturen an Grundschulen entstehen lassen.
Der Bau der Skulptur
Zunächst wurden von einer Kunstlehrerin die Drahtrohlinge von Esel, Hund, Katze und Hahn aus Hasendraht vorgefertigt. Die notwendigen elektrischen Leitungen wurden in die Körper verlegt. Im Rahmen einer Kunst-Projektwoche formten die SchülerInnendie Körper aus Papp-Maché.
(Fotos: Frau Gimbel-Sell, OUS)
Schließlich wurden die Tierfiguren mit Acrylfarben bemalt. Nach dem Trocknen wurden diese von einer Lehrerin aufeinander montiert.
Nachdem das Holzpodest gebaut und durch Herrn Ulm von der Initiative Madrenatura mit der Technik bestückt worden war, konnte die Skulptur darauf festgeschraubt werden. Das Podest wurde grau gestrichen und an die Technik im Korpus des Podestes angeschlossen.Ebenso wurden die in den Tieren liegenden Elektrodrähte miteinander verbunden Die Verbindungen bleiben sichtbar, so dass die Kinder die Funktionszusammenhänge nachvollziehen können.
Die technische Umsetzung der Idee
Die Initiative Madrenatura realisierte die technische Umsetzung. Da nicht auf bestehende Lösungen zurückgegriffen werden konnte, wurde recherchiert, gelötet und so lange getestet, bis die Techniker mit dem Ergebnis zufrieden waren.
Die Lichtinstallation wurde mit zwei Leuchtdioden umgesetzt, welche die Augen der Katze erleuchten lassen. Diese sind so angesteuert, dass für eine vorgegebene Zeit die Katzenaugen blinken.
|
Zur selben Zeit erklingt durch die motorbetriebene Spieluhr die Melodie „Entertainer“ von Scott Joplin, aus dem Film „The Clou“. |
Für die Stromversorgung sorgt ein eigens installiertes Solarmodul auf dem Schul-dach. Von dort führen Gleichstrom-leitungen zur Solar-Skulptur „Bremer Stadtmusikanten“. Damit die Installation auch betrieben werden kann, wenn die Sonne mal länger nicht scheint, wurde eine Solarbatterie als Speicher für den Solarstrom eingebaut (vgl. Abb. 13). Dieser Block, sowie die Steuer-und Regeltechnik befinden sich im Podest unterhalb der Musikanten. Da eine Batterie nicht optimal direkt am Modul betrieben werden kann, ist ein Laderegler zwischengeschaltet. Der regelt den vom Modul kommenden Stromfluss, so dass die Batterie optimal be- und entladen wird.
|
Hinter der Steuerungseinheit befindet sich die Batterie. |
Das Unterrichtsmodul
Im Rahmen einer projektbegleitenden zweistündigen Unterrichtseinheit für die 4. Klasse erklärten Siegfried Ulm und Rolf Satzger von der Initiative Madrenatura das Projekt.
Mit den Kindern wurde erarbeitet, wie die Menschheit durch die Nutzung fossiler Energieträger in der Vergangenheit und auch weiterhin den Treibhauseffekt der Erde verstärkt und wieso dies den Bestand von Ökosystemen, sowie Pflanzen- und Tierarten zusätzlich gefährdet.
Der Solarfachmann der Initiative Madrenatura, Siegfried Ulm, machte die Kinder mit den technischen Hintergründen vertraut. Sie erfuhren, wie kristalline Zellen entstehen und wie diese zu Solarmodulen vernetzt werden. Anhand der benötigten Technikbauteile, die zur Ansicht mitgebracht wurden, konnten die Kinder erkennen, wie der Solarstrom vom Modul auf dem Dach ins Verbrauchsgerät im Haus gelangt. Danach gab es eine kleine Exkursion zur Solar-Skulptur „Bremer Stadtmusikanten“. Hier konnten sich die Kinder die erklärten Bauteile anschauen.
Anhand einer Grafik konnten die Kinder erkennen, wie viel CO2 je Kilowattstunde erzeugter Energie durch den Einsatz von Solarenergie - gegenüber weiterem Einsatz fossiler Energieträger - eingespart werden kan.
In einer großen Klassenrunde wurde mit den SchülerInnen gemeinsam überlegt, wie man die von Fachleuten für erforderlich gehaltene Reduzierung des menschlichen CO2- Ausstoßes um 80 % erreichen kann. Es ging darum, was die Kinder schon selbst dafür getan haben. Und natürlich diskutierten wir mit ihnen, was sie selbst, in der Familie, Schule oder in Verein oder Gemeinde zukünftig tun können. Die Initiative appellierte an die Kinder, selbst ein umweltfreundliches Leben zu führen und auch Erwachsene auf diesem Weg zu bestärken. Damit wir es gemeinsam schaffen, durch nachhaltigeres Leben die drohenden Gefahren des Klimawandels abzuwenden bzw. abzumildern.